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Name:  Alpine Coaster
Kategorie:  Schienenrodelbahn
Wettertauglichkeit:  allwettertauglich
verwendete Lifte:  Lifter
Schlepplift
Sessellift
Transportseilbahn
Hersteller:  Wiegand

 

Allgemeines

In den 1990er Jahren entwickelte die deutsche Firma Wiegand parallel zu ihren Wannenrodelbahnen auch eine Schienenrodelbahn. Der Vorteil dieses Systems ist die Allwettertauglichkeit, so dass die Bahnen ganzjährig betrieben werden können. Außerdem ist ein Entgleisen der Fahrzeuge ausgeschlossen und somit die Fahrt sicherer. Die erste solche Anlage wurde 1997 auf der Wasserkuppe als Rhönbob eröffnet und wird dort bis heute von Wiegand selbst betrieben.

 

Fahrbahn

Die Schiene besteht aus Edelstahlrohren: Auf den äußersten beiden laufen die Rollen. Die nächsten zwei Rohre werden von den Bremsen oben, unten und jeweils innen umgreifen, wodurch der Schlitten nicht abheben, umkippen oder entgleisen kann. Bei manchen anlegen gibt es in der Mitte noch zwei weitere Rohre, die der Stabilität der Schiene dienen. Dadurch, dass die Bremsen die Rohre praktisch von oben und unten einquetschen, ist die Bremswirkung besonders gut und auch bei Regen und Schnee mehr als ausreichend. Durch die Zwangsführung sind nun auch Jumps und Wellen möglich, wo der Schlitten ohne die Schiene abheben würd. Am Ende der Bergabstrecke können Selektivbremsen eingebaut werden. Dort wird dann die Geschwindigkeit des einfahrenden Bobs gemessen und bei zu hoher Geschwindigkeit aktiviert sich per Elektromagnet die Selektivbremse, zieht sich so an eine Reibfläche unterhalb des Schlittens heran und bremst diesen ab. Bei modernen Bahnen kommt statt dessen eine Wirbelstrombremse zum Einsatz. Der Dauermagnet ist dabei am Schlitten montiert, in der Schiene werden Bremsschwerter aus unterschiedlichen Metallen und damit unterschiedlicher Bremswirkung eingebaut. Seit 2013 wird dieses System auch als Ersatz für die mechanische Fliehkraftbremse, welche die maximale Höchstgeschwindigkeit begrenzt, auf der gesamten Bergabstrecke genutzt (z.B. Oberammergau).

 

Bobs

Die Schlitten haben das gleiche Design wie die Twinbobs der Sommerrodelbahn: Sie haben seitlich angebrachte Bremshebel, die zum Beschleunigen nach vorne gedrückt werden müssen, um die durch eine Feder geschlossene Bremse zu lösen. Zum Bremsen werden die Hebel nach hinten gezogen.
In den Schlitten finden zwei Personen Platz, die hintere ("Bremser") wird mit einem Dreipunktgurt, die vordere mit einem Beckengurt angeschnallt. Bei Bahnen ab 2013 sind die Gurtschlösser während der Fahrt verriegelt, so dass die Fahrgäste sich auf der Fahrstrecke nicht abschnallen können.
In den Schlitten sind entweder Fliehkraftbremsen oder Magnete für die Wirbelstrombremse eingebaut, die ab einer bestimmten Geschwindigkeit automatisch bremsen und so die Höchstgeschwindigkeit limitieren. Für den Nachtbetrieb können die Bobs auch mit Scheinwerfern und Bremslichtern ausgestattet werden (z.B. Landgraf).